Corona in China 2022: Was bedeutet das für Reisende

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Daten und Fakten: Die aktuelle Situation mit dem Coronavirus in China

Stand 02. Oktober 2022

China gilt als Ausgangspunkt des Coronavirus, schließlich wurde dort mit Beginn des Jahres 2020 erstmals von einer mysteriösen Viruserkrankung ungeahnten Ausmaßes berichtet. Die ersten bestätigten Fälle soll es dagegen bereits im November des Vorjahres gegeben haben. Nach aktuellem Kenntnisstand trat Sars-CoV-2 tatsächlich bereits im Oktober oder November 2019 unbemerkt in der Volksrepublik China auf.

Bislang wurden mit etwa 990.000 bestätigten Infektionen beinahe eine Million Fälle an Coronaerkrankungen gemeldet. Gemessen an der Einwohnerzahl bedeutet das eine Infektionsrate von 0,07 Prozent. Die etwas mehr als 5.500 erfassten Todesfälle, die mit dem Coronavirus in Verbindung gebracht werden, ergeben eine Letalitätsrate von 0,53 Prozent.

In den letzten sieben Tagen (Stand 01. Oktober 2022) wurden durchschnittlich 871 Neuinfektionen pro Tag gemeldet. Wirft man einen Blick auf die 7-Tage-Inzidenz ergibt diese einen Wert von 0,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Im Vergleich dazu liegt die derzeitige 7-Tage-Inzidenz der Bundesrepublik Deutschland bei 497,5, also 1.243,75 Mal so hoch.

Hinsichtlich der Impfungen kann die Volksrepublik mehr als 1.300.000.000 Erstimpfungen vorweisen, was eine Quote von 91,4 Prozent ausmacht. Die Grundimmunisierung von zwei Impfdosen können 89,1 Prozent der chinesischen Bevölkerung aufweisen. Die Auffrischungsimpfung, den sogenannten Booster, haben 56,5 Prozent erhalten.

Null Toleranz: Die aktuelle Coronapolitik auf einen Blick

International lässt sich ganz klar erkennen, dass die Staatengemeinschaft versucht, einen Weg zu finden, der es ermöglicht, mit dem Coronavirus zu leben, ohne große Einschränkungen im Leben der Bevölkerung vorzunehmen. Innerhalb Chinas sieht das anders aus, die Volksrepublik setzt nach wie vor auf eine strenge Null-Covid-Politik. Das heißt, treten in chinesischen Regionen Corona-Ausbrüche zu Tage, reagiert die Regierung mittels konsequenter Lockdowns und Massentests. Wer positiv getestet wird, muss die Zeit bis zu seiner Genesung in einem Quarantänezentrum verbringen. Diese gelten als schlecht ausgestattet.

Neben zu wenig Gesundheitspersonal soll es miserable Hygienebedingungen und keine Warmwasserversorgung geben. Die Auswirkungen dieser Isolierungsform sollen besonders für die Gesundheit der Psyche fatal sein. Die Trennung positiv getesteter Kinder von ihren Eltern hatte einen großen Aufschrei innerhalb der Bevölkerung zur Folge. Aus diesem Grund sahen sich die Behörden in dieser Sache zu einer Lockerung gezwungen. Als erklärtes Ziel bei ihrer Vorgehensweise wird die Vermeidung eines Zusammenbruchs der Gesundheitsversorgung genannt. Innerhalb Chinas kommen auf 100.000 Einwohner nur 3,43 Betten auf der Intensivstation, in Deutschland gibt es in diesem Verhältnis mit einem Wert von 33,9 beinahe zehn Mal so viele.

Reisen nach China in Zeiten von Corona: Das gilt es, aktuell zu beachten

Wer als deutscher Staatsbürger aktuell nach China reisen möchte, unterliegt grundsätzlich strengen Einreisebestimmungen. Wer über eine gültige Aufenthaltsgenehmigung verfügt, darf aus Gründen wie Studium, Erwerbstätigkeit oder Familienzusammenführung einreisen. Inhaber abgelaufener Aufenthaltsgenehmigungen können bei der jeweils zuständigen Vertretung im Ausland einen Antrag für ihre Wiedereinreise stellen. Diplomatische, Courtesy-, Dienst sowie C-Visa stellen ebenfalls Einreisemöglichkeiten dar. Neue Visa werden nach wie vor nur in bestimmten Fällen vergeben.

Grundsätzlich können Sie aktuell nicht aus touristischen Gründen einreisen und haben daher derzeit keine Chance auf ein Visum. Anders sieht das bei Geschäftsreisenden aus. Die Regelungen für sie wurden mittlerweile gelockert. Bedingung, um ein M-Visum für geschäftliche Zwecke zu erhalten, ist ein vollständiger Impfnachweis. Über einen längeren Zeitraum musste dafür der Geschäftspartner vor Ort ein behördliches Schreiben, den sogenannten PU Letter, beantragen. Aktuell ist dies nicht mehr notwendig. Sobald Sie das für 90 Tage gültige Visum erhalten haben, dürfen Sie einmalig in die Volksrepublik einreisen.

Vor der Abreise sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt zwei PCR-Testungen durchzuführen. Sobald Sie in die Volksrepublik eingereist sind, werden Sie für einen Zeitraum von sieben Tagen in einem Quarantäne-Hotel untergebracht. Im Anschluss müssen Sie sich an ihrem Zielort für weitere drei Tage in Isolation begeben.

In diversen Großstädten (z. B. Shanghai, Peking) im chinesischen Raum sind regelmäßige PCR-Tests für das Betreten öffentlicher Bereiche notwendig. Je nach Stadt dürfen diese nicht älter als 48 oder 72 Stunden sein. Gültige PCR-Tests sind auch für das Einchecken in die Unterkunft erforderlich. Die Tests müssen jeweils über die Apps WeChat oder Alipay vorgezeigt werden. In Gebäuden sowie in den öffentlichen Verkehrsmitteln gilt eine strenge Maskenpflicht. Auch Temperaturmessungen vor Eintritt sind gängig. Als Ausländer müssen Sie sich darüber im Klaren sein, dass es durchaus möglich ist, dass Ihnen der Zugang zu diversen Einrichtungen verwehrt bleibt.

Reisewarnung für China: Das sagt das Auswärtige Amt

Zum aktuellen Zeitpunkt hat das Auswärtige Amt keine Reisewarnung für die Volksrepublik China ausgesprochen. Je nach Infektionsgeschehen kann sich das zu jedem Zeitpunkt ändern. Um stets über den aktuellen Stand Bescheid zu wissen, empfiehlt sich vor Antritt der Reise ein Blick auf den Onlineauftritt der Behörde.

Tipps für die Einreise nach China

Grundsätzlich sollten Sie sich bereits vor Antritt Ihrer Reise in die Volksrepublik China über die teils gravierenden medizinischen Maßnahmen informieren. Als positiv getestete Person stehen für Sie neben Blutabnahmen durchaus auch Computertomografie-Aufnahmen sowie Rektalabstriche an der Tagesordnung.

Hinsichtlich der dem Infektionsschutz unterworfenen Maßnahmen haben die deutschen Vertretungen innerhalb Chinas keinerlei Handhabe und können im Bedarfsfall kaum Hilfe leisten.

Falsche Angaben über den Gesundheitszustand sind tunlichst zu unterlassen. Ansonsten droht eine konsequente strafrechtliche Verfolgung.

Die einzelnen Provinzen, Städte und auch die jeweiligen Wohnbezirke innerhalb der Städte sind zum Teil sehr unterschiedlichen Regelungen unterworfen. Zu beachten ist, dass diese ständig sehr kurzfristig geändert bzw. angepasst werden. Mit Massentestungen, Ausgangssperren sowie Reisebeschränkungen muss gerechnet werden.

Lockerungen für die Einreise nach China: Sind sie absehbar?

Reisende, die ab dem 13. Oktober 2022 um 00:00 Uhr die Grenze überqueren, müssen sich nicht mehr in Quarantäne begeben. Anstelle der Quarantäne ist eine für sieben Tage angedachte Selbstschutzphase vorgesehen. Eine Aufhebung der Reisebeschränkungen ist ebenfalls für den 13. Oktober vorgesehen.

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